Die Belegsammlungen gepresster und getrockneter Pflanzen am Haus der Natur gehen bis ins 19. Jahrhundert zurück. Viele Jahrzehnte führten sie ein Schattendasein, sie waren in den Depots gelagert und für wissenschaftliche Untersuchungen nur schwer zugänglich. Bereits 1999 wurde damit begonnen, die wichtigsten Herbarbelege für Salzburg neu zu präparieren, zu ordnen und in die Datenbank zu integrieren. Durch diese Arbeiten sind inzwischen mehr als 60.000 Original-Belege digital erfasst und jederzeit verfügbar.

Für die nicht salzburg-spezifischen Belege wurde nun ein etwas anderer Weg gewählt. Auch diese getrockneten Pflanzen werden zuerst neu präpariert, also mit Klebestreifen auf einem Spannkarton aufgezogen und die Etiketten gesichert. Danach werden im Scanner hochauflösende digitale Bilder der historischen Aufsammlungen angefertigt. Nach dem Scannen kommen die Herbarbelege für einige Wochen bei - 27°C in eine Tiefkühltruhe, was mögliche Schadinsekten ohne den Einsatz von Gift zuverlässig abtötet. Anschließend erfolgt die dauerhafte Lagerung bei kontrollierten klimatischen Bedingungen in exakt beschrifteten Spezialkartons. Die Erfassung der Belegdaten in die der Datenbank (wissenschaftlicher Name, Herkunft, Finder, Sammeldatum etc.) wird ausschließlich anhand der Scans durchgeführt, sodass die wertvollen und z. T. fragilen Präparate nicht mehr in die Hand genommen werden müssen. Auf diese Weise wurden bisher über 80.000 Belege präpariert und über 55.000 gescannt.