Verbreitung und Lebensraum

Die ungiftige Schling- oder Glattnatter ist die wohl heimlichste Schlange Österreichs. Trotz ihrer versteckten Lebensweise wurde die Art in allen Teilen Österreichs gefunden. In Salzburg liegt die Hauptverbreitung der Schlingnatter im Salzachtal vom Oberpinzgau bis an die oberösterreichischen Landesgrenze, mit deutlichem Schwerpunkt auf die niederen Lagen von Golling bis Oberndorf. Die Art besiedelt hier auch die Stadtberge Salzburgs. Weitere Beobachtungshäufungen finden sich im Pongau von Werfen bis Bischofshofen, im Lungauer Muhrtal und im Saalachtal von Unken bis Diesbach. Im Saalfeldener Becken scheint die Art zu fehlen und die bisherigen Meldungen aus der Region dürften auf Verwechslungen mit der Kreuzotter zurückzuführen sein. Eine derzeit laufende Kartierung im Auftrag der Salzburger Naturschutzabteilung soll helfen das Verbreitungsbild dieser heimlichen Natter im Bundesland Salzburg besser zu verstehen.

Die Schlingnatter ist eine wärmeliebende Art und besiedelt in Salzburg unterschiedlichste offene und halboffene Lebensräume, sofern genügend Versteckmöglichkeiten und Sonnenplätze vorhanden sind. Genutzt werden sonnige Waldränder, lichte Moorbereiche, Felshabitate oder Trockenrasen. Die Schlingnatter nutzt zudem warme Sekundärlebensräume wie Eisenbahn- und Straßenböschungen, (aufgelassene) Abbaugebiete, Industriegebiete, Gemäuer und Gärten.

Aktuelle Fundmeldungen der Schlingnatter in Salzburg auf Observation.org.

Rote Liste Status in Österreich:

Verletzlich (VU - vulnerable)

Rote Liste Status in Salzburg:

Stark gefährdet (EN - endangered)

Rechtlicher Schutz in Salzburg:

Besonders geschützte Tierart

FFH-Richtlinie:

Anhang IV

Verbreitung der Schlingnatter in Salzburg

Gefährdung

Die Hauptgefährdungsursache der Schlingnatter liegt im Lebensraumverlust durch Bebauung und landwirtschaftliche Intensivierung. Die Zerstörung geeigneter Lebensraumstrukturen in Folge von Flurbereinigung und intensive Mahd sonniger Waldränder bedrohen diese Art. Auch die unsachgemäße Rekultivierung ehemaliger Abbaugebiete tragen zum Verlust geeigneter Lebensräume der Schlingnatter in Salzburg bei.

Texte: Peter KAUFMANN & Werner KRUPITZ, 2020

  • Wie alle heimischen Nattern hat die Schlingnatter runde Pupillen (Bild: P. Kaufmann)

  • Die Schlingnatter kann auch an Eisenbahnböschungen gefunden werden (Bild: M. Zaglmayr)

  • Männliche Schlingnatter (Bild: P. Kaufmann)

  • Die Schlingnatter hat glatte Schuppen und ein unterbrochenes Rückenmuster (Bild: P. Kaufmann)

Literatur und Quellen

  • Biodiversitätsdatenbank des Landes Salzburg am Haus der Natur, Datenstand August 2020.
  • GOLLMANN G. (2007): Rote Liste der in Österreich gefährdeten Lurche (Amphibia) und Kriechtiere (Reptilia). In: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft (Hrsg.): Rote Listen gefährdeter Tiere Österreichs, Teil 2: Kriechtiere, Lurche, Fische, Nachtfalter, Weichtiere. Böhlau Verlag, Wien-Köln-Weimar: 515S.
  • KYEK M. & A. MALETZKY (2006): Atlas und rote Liste der Amphibien und Reptilien Salzburgs. Land Salzburg: 141S.

Untersuchungen zur Schlingnatter in Salzburg:

  • KRUPITZ W. (in Arbeit): Kartierung der Schlingnatter im Bundesland Salzburg. Arbeitsbericht im Auftrag des Landes Salzburg, Abteilung Naturschutz.