Verbreitung und Lebensraum

Die Blindschleiche ist eine beinlose Echse und neben Zauneidechse und Ringelnatter eines unserer häufigeren heimischen Reptilien. Die Art ist in fast ganz Österreich zu finden, wobei der Verbreitungsschwerpunkt in den bewaldeten Montanregionen liegt. In Salzburg findet man die Blindschleiche in allen Landesteilen, wobei die deutliche Mehrheit der Beobachtungen aus dem Alpenvorland und der Stadt Salzburg stammen. Auch innergebirg wurde die Blindschleiche in fast allen größeren Flusstälern nachgewiesen, wobei die Art in den Tauerntälern untererfasst sein dürfte. Die Blindschleiche wurde in Salzburg nur selten oberhalb von 1.500 m nachgewiesen. Der höchstgelegene Fundpunkt Salzburgs ist eine Beobachtung von der Tofernscharte in Großarl auf 2.200 m.

Die Blindschleiche ist eine typische Art der Waldränder und lichten Wälder, wo die Art oft entlang von Forststraßen oder auf Lichtungen und Schneisen gefunden wird. Die Art bevorzugt sonnige Laub- und Laubmischwälder mit hohem Totholz-Anteil. Echte Auwälder mit regelmäßigen Überflutungen dürften nach neueren Untersuchungen von der Art gemieden werden. Auch Böschungen und strukturreiche Gärten werden von der Blindschleiche besiedelt. Da die Art einen großen Teil ihres Lebens in den oberen Bodenschichten verbringt, wird sie oft unter gelagertem Material oder durch den Einsatz von künstlichen Verstecken nachgewiesen. Sie besiedelt zudem Komposthäufen, Steinmauern, Hecken und Feldgehölze.

Aktuelle Fundmeldungen zur Blindschleiche in Salzburg auf Observation.org.

Rote Liste Status in Österreich:

Potentiell gefährdet (NT - near threatened)

Rote Liste Status in Salzburg:

Potentiell gefährdet (NT - near threatened)

Rechtlicher Schutz in Salzburg:

Besonders geschützte Tierart

FFH-Richtlinie:

nicht gelistet

Verbreitung der Blindschleiche in Salzburg

Gefährdung

Die Hauptgefährdungsursache der Blindschleiche liegt im Lebensraumverlust durch Flurbereinigung und land- und forstwirtschaftliche Intensivierung. Monotone Fichtenwälder ohne Totholz und regelmäßig gemähte Waldränder ohne entsprechende Versteckmöglichkeiten bieten keinen Lebensraum für die Art. Die Blindschleiche fällt in Salzburg zudem oft dem Straßenverkehr oder Mähgeräten zum Opfer. Im Siedlungsraum stellen freilaufende Katzen ein weiteres Problem für die Blindschleiche dar, wenngleich diese aufgrund ihrer versteckten Lebensweise weniger stark durch Prädation betroffen sein dürfte als etwa die Zauneidechse.

Texte: Peter KAUFMANN, 2020

  • Blindschleiche im Lebensraum (Bild: M. Zaglmayr)

  • Blindschleiche (Bild: P. Kaufmann)

  • Lichtdurchflutete Wälder und strukturreiche Waldränder bieten vielen Arten Lebensraum

Literatur und Quellen

  • Biodiversitätsdatenbank des Landes Salzburg am Haus der Natur, Datenstand August 2020.
  • GOLLMANN G. (2007): Rote Liste der in Österreich gefährdeten Lurche (Amphibia) und Kriechtiere (Reptilia). In: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft (Hrsg.): Rote Listen gefährdeter Tiere Österreichs, Teil 2: Kriechtiere, Lurche, Fische, Nachtfalter, Weichtiere. Böhlau Verlag, Wien-Köln-Weimar: 515S.
  • KYEK M. & A. MALETZKY (2006): Atlas und rote Liste der Amphibien und Reptilien Salzburgs. Land Salzburg: 141S.