Für die wissenschaftliche Erfassung der Großpilze besteht erheblicher Handlungsbedarf, vor allem in Hinsicht auf die Auswirkungen der globalen Klimaveränderungen auf diese Organismengruppe. In den subalpinen und alpinen Lebensräumen gibt es europaweit noch große Wissensdefizite. So weiß man beispielsweise über Schneefelder als spezielle Großpilz-Habitate in den Alpen bisher nur wenig.

Insbesondere Erkenntnisse, inwieweit der Klimawandel diese Pilzgesellschaften beeinflusst sind von eminenter Bedeutung, zumal die Pilzartenvielfalt der Hochlagen Mitteleuropas nicht zufriedenstellend erfasst ist (vgl. Brunner et al. 2017). Diese Frage ist auch deshalb schwer zu beantworten, weil es im Ökoton der Waldgrenze gleichgerichtete Kräfte gibt: Zum einen wandert die Baumgrenze wegen zunehmender Aufgabe von Holzeinschlag sowie Almbewirtschaftung nach oben, zum anderen folgt der Wald den zunehmenden Temperaturen ebenfalls nach oben. Nicht zuletzt deshalb sind viele Fragen zur Ökologie der alpinen Pilzarten noch offen (vgl. Halbwachs 2018).