Großer Feuerfalter (Lycaena dispar)
Gefährdung
Um 2010 wanderte der Große Feuerfalter in Oberösterreich ein (Gros 2013). Es wird davon ausgegangen, dass sich der Ausgangspunkt der Ausbreitung in Niederösterreich befand, wo diese Falterart wie ganz allgemein im Osten Österreichs schon damals verbreitet war. Seitdem hat sich die Art weiterhin nach Westen ausgebreitet, und erreichte 2022 schließlich auch das Bundesland Salzburg (Gros & Gfrerer 2023). Hier gab es davor keine Nachweise dieser etwas wärmeliebenden Art. In Salzburg wurden bislang nur zwei Vorkommen im Alpenvorland entdeckt. Aufgrund der (nach wie vor) fehlenden Schutzmaßnahmen ist unklar, ob diese Populationen auch in Zukunft bestehen werden können. Da in Salzburg bislang keine systematische Erfassung dieser Schmetterlingsart durchgeführt wurde, kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich der Große Feuerfalter auch an anderen (dann vermutlich kleinräumigen) Standorten angesiedelt hat.
In Österreich verhält sich der Große Feuerfalter wie eine mesophile Offenlandart. Was er unbedingt benötigt, sind Vorkommen verschiedener Ampfer-Arten, Futterpflanzen der Raupen. Die Größe der besiedelten Lebensräume scheint nicht von primärer Bedeutung zu sein, vielmehr liegt der begrenzende Faktor für ein Vorkommen in der Bewirtschaftung der potenziellen Habitate, die sehr extensiv und fein angepasst durchgeführt werden muss. Eine Mahd der Flächen ist zur Beibehaltung des benötigten Offenlandcharakters wünschenswert, sollte aber nicht alljährlich und nur in Teilbereichen, am besten im Herbst erfolgen.
Art der Anhänge II und IV der europäischen FFH-Richtlinie
Rote Liste Status in Österreich: Nicht Gefährdet (Least Concern, LC)
Rote Liste Status in Salzburg: Datenlage ungenügend (Data Deficient, DD)

Lycaena dispar (Männchen) - Bild: P. Gros
Verbreitung in Salzburg
Die zwei in Salzburg bislang entdeckten Vorkommen befinden sich bei Weitwörth/Nußdorf und in der Umgebung von Thalgau. In der Nähe von Weitwörth/Nußdorf hat sich eine kleine Population etabliert, die jedoch nur in geringem Umfang günstige Bedingungen für ihre Entwicklung vorfindet. Das Vorkommen im Standort bei Thalgau konnte nach seiner Entdeckung im Jahr 2022 nicht mehr bestätigt werden. Als Lebensraum diente dort eine damals brachliegende Ruderalfläche, die mittlerweile intensiver bewirtschaftet wird, wobei befürchtet werden muss, dass die entsprechende Population zerstört wurde.