Kartierungswochenende auf der Postalm

Das Postalmgebiet in der östlichen Osterhorngruppe ist eines der größten zusammenhängenden Almgebiete Österreichs und dennoch ist die Alm aus ornithologischer Sicht bisher untererfasst.

Am Wochenende von 06. bis 08. Mai 2022 wurde daher mit acht Teilnehmer*innen unter der Organisation von Jakob Pöhacker und Marcus Weber eine ornithologische Kartierungsexkursion durchgeführt. Das gesamte Postalmgebiet wurde hierzu in Zielflächen aufgeteilt und in Kleingruppen wurde versucht, möglichst viele Vogeldaten zu sammeln.
Eine besondere Zielgruppe der Exkursion stellten die Pieper mit den Arten Baumpieper, Bergpieper und auch Wiesenpieper dar. Gerade für den in Salzburg vom Aussterben bedrohten Wiesenpieper gelangen in den letzten Jahren bereits Brutzeitbeobachtungen sowie Brutnachweise in anderen Almgebieten der Osterhorngruppe. Aus diesen Gründen lag ein besonderer Fokus der Exkursion auf dieser Art bzw. auf dieser Gruppe, die auch aufgrund der nicht ganz trivialen Bestimmungsaufgaben oft in der Dokumentation vernachlässigt werden.

Insgesamt konnten an dem Wochenende 43 verschiedene Vogelarten festgestellt werden. Darunter sind auch die drei heimischen Pieperarten Baumpieper (Anthus trivialis), Wiesenpieper (Anthus pratensis) und Bergpieper (Anthus spinoletta). Damit liegt auf der Postalm ein weiteres Gebiet vor, wo diese drei Arten direkt nebeneinander vorkommen. Weitere Highlights waren Birkhuhn (Lyrurus tetrix), Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus), Steinschmätzer (Oenanthe oenanthe) und Bluthänfling (Linaria cannabina). Neben den Vögeln wurden auch Bergmolche (Ichthyosaura alpestris), Erdkröten (Bufo bufo), Grasfrösche (Rana temporaria), ein Schneehase (Lepus timidus), Hermelin (Mustela erminea), Gämsen (Rupicapra rupicapra) und Rehe (Capreolus capreolus) beobachtet.

Leider gestaltete sich aufgrund des regnerischen Wetters und der zeitweise dicht verhangenen Almgebiete die Suche nach den Piepern, wie auch manchmal die Bestimmung der Art als schwierig und die Erhebungen konnten nicht unter idealen Bedingungen stattfinden. Ein Grund mehr das Gebiet bald wieder unter die Lupe zu nehmen. Insbesondere eine Bestandsschätzung beim Wiesenpieper, aber auch Forschungsfragen zur Einnischung der drei hier nebeneinander lebenden Pieperarten sind lohnende Betätigungsfelder.

Der Sonntag bot bei aufgelockerter Wolkendecke einen sehr versöhnlichen Abschluss mit Beobachtungen von Singflügen des Wiesenpiepers und reger Vogelaktivität in den Morgenstunden. Ein gemeinsames Mittagessen rundete das gelungene Wochenende ab, an dem viele interessante Gespräche unter Ornitholog*innen geführt und auch einige wichtige Daten zur Avifauna der Postalm gesammelt wurden.

Text: Marcus Weber & Jakob Pöhacker
Bilder (c): Albert Duschl, Marcus Weber, Jakob Pöhacker

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