Die Künstlerin Nikola Irmer holt präparierte Tiere aus Museumsdepots zurück ans Licht. Seit 15 Jahren geht sie in den Depots von Museen auf visuelle Entdeckungsreise und erkundet dabei die Tier-Mensch-Beziehungen.

Etwa ein Viertel der 37 Vogelportraits, die in der Ausstellung zu sehen sind, hat Irmer in den Depots im Haus der Natur gemalt, die anderen stammen aus naturkundlichen Sammlungen in Berlin, Gotha, Florenz, Oxford, Admont und Wien. Ergänzt werden die Werke mit Vogelpräparaten des Museums, Info-Screens und einem Film, bei dem man der Künstlerin über die Schulter schauen kann, während sie mit präzisen Pinselstrichen einen Papagei zum Leben erweckt.

Die aktuelle und hauptsächlich menschgemachte Bedrohung der Vogelwelt wird anhand dreier bereits ausgestorbener Vogelarten erzählt – darunter ein Skelett-Präparat des bereits 100 Jahre nach seiner Entdeckung ausgestorbenen Dodos.

Während die Naturwissenschaft in den Tierpräparaten der Sammlungen immer Vertreter einer Art sieht, versucht Irmer das Tier als Individuum zu erfassen. In einem aufgezeichneten Gespräch zwischen Nikola Irmer und Museumsdirektor Robert Lindner entwickelt sich ein spannender Dialog zwischen der Künstlerin und dem Biologen.

16. Juni 2023 bis 15. September 2024